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Tradition
Welche traditionellen Handwerke aus der Region kennen Sie?
Seit Generationen weitergegebene Familiengeschichten, Erbstücke oder Fotos, die über andere Zeiten erzählen und uns zum Nachdenken bringen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Haben diese Wertsachen die gleiche Bedeutung für uns wie früher?
Traditionell (,) Innovativ
Auch wir von der Bank EKI entwickeln uns mit den Trends und setzen alles daran, Ihnen die bestmögliche Lösung für jeden Lebensabschnitt anzubieten. Doch sind wir zudem der Überzeugung, dass die Tradition unser stetiger Begleiter auf dem Weg der Entwicklung ist und uns zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Wir leben die Tradition und sind stolz auf unsere über 160 Jahre Geschichte. Deshalb stellen wir das Jahr 2021 in unserer Kartenserie unter das Motto Kompetenz und Tradition.
Wir zeigen Ihnen hier spannende Einblicke von unseren Begegnungen. Dabei versuchen wir, Ihnen hoffentlich auch etwas bis jetzt Unbekanntes zu erzählen. Mit der Fotografin Daniela Kläusler haben wir vier traditionelle Handwerker aus der Region besucht und kennengelernt. Sie haben uns interessante Geschichten mit auf dem Weg gegeben und wir wollen Ihnen diese nicht vorenthalten.
Klöppeln
Die ersten Quellen für das Klöppeln kommen aus dem 16. Jahrhundert aus Italien. Man vermutet, dass auch der Ursprung der Handarbeitstechnik aus Italien kommt. Die Technik soll später nach Spanien und danach nach Frankreich gelangt sein. Aber auch in Deutschland und der Schweiz wurden Spitzen des Klöppelns nachgewiesen.
Klöppeln kann heute immer noch erlernt werden. Der Klöppelverein Lauterbrunnen bietet laufend Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene an. Die Klöppelstube in Lauterbrunnen heisst Besucher jeden Freitag herzlich willkommen.
Was ist Klöppeln?
Bei der Handarbeitstechnik Klöppeln werden mit sogenannten Klöppeln und dem daran aufgewickelten Garn Spitzen gebildet. Klöppeln sind spezielle Spulen aus Holz, womit man mit einem Wechsel aus Verdrehen und Verknüpfen von Fäden verschiedene Spitzen herstellen kann.
Was ist ein Klöppelbrief?
Für die Herstellung dieser Spitzen gibt es eine Mustervorlage, der sogenannte Klöppelbrief. Die Klöppelbriefe stehen im Urheberrecht. Ihr Wert liegt in der geometrischen und mathematischen Berechnung. Von den Handklöpplern gibt es nur sehr wenige, die das Entwerfen eines neuen Musters beherrschen.
Klöppeln heute
Seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gibt es auch Klöppelmaschinen, womit Spitzen hergestellt werden können. Dies bedeutete das Ende des professionellen Klöppelns, jedoch wurde es zu einer neuen Freizeitbeschäftigung.
Käseherstellung
Wie es ist, auf 1‘665 m ü. M. Ziegenkäse nach traditioneller Art und Weise herzustellen und mehr über die Alp Sousläger, erfahren Sie von Tanja Burri. Film ab.
Die Entwicklung des Alphorns
Heinz Tschiemer, Inhaber des Bernatone Alphornbau in Habkern, erzählt mehr über die Geschichte des Alphorns und wie sich dieses von einem Instrument der Hirten bis zum modernen Musikinstrument entwickelt hat. Haben Sie gewusst, dass das Blasen des Alphorns auch in Interlaken erlernt werden kann oder was die Bekanntheit des Instruments vorangetrieben hat? Dies und weitere spannende Fragen erfahren Sie im Video. Film ab!
Mehr über Alphorn Bernatone
Ein Bernatone Alphorn wird nur aus einheimischem Fichtenholz von Bergwäldern aus Habkern hergestellt. Vom rohen Baumstamm bis zum spielfertigen Instrument wird das Holz von der Familie Tschiemer verarbeitet und veredelt. Hans Tschiemer (Vater) sägt die Holzstämme in seiner Sägerei auf, Heinz Tschiemer (Inhaber Bernatone GmbH) fertigt daraus die weit bekannten Bernatone- Alphörner an. Von jedem Alphorn können wir die genaue Herkunft des Klangholzes angeben. Mehr über Bernatone Alphornbau unter: https://bernatone.ch/home/


Das Brauchtum Harder Potschete
Kennen Sie die Holzmasken? Und wissen Sie, wie lange die Produktion so einer Maske dauert?




Spannende Informationen zum Brauch
Was ist Harder Potschete?
Im Felsabbruch, der sich unter dem Harder befindet, erkennt man ein riesiges Gesicht und die Schulterpartie eines Mannes. Auf dem Bödeli wird dieses Gesicht als Hardermannli bezeichnet. Nach einer Sage ist er der böse Berggeist.
Am 2. Januar findet der Harderpotschete - Umzug statt. Dabei laufen das Hardermannli, die Hauptgestalt, mit seinem Weib und den Wald- und Wassergeistern durch Interlaken. Die Einheimischen basteln Ihre eigenen Potschen-Masken und versammeln sich auf dem Marktplatz. Voraus marschieren die Trychler mit Ihren schweren Glocken und hinterher wird Musik von der Guggenmusik gespielt. Mit einem Holzstock in der Hand laufen das Hardermannli und sein Weib voraus. Während dem Umzug wird den Zuschauern Angst und Schrecken eingejagt.
Woher kommt der Name Harder Potschete?
"Potsche" werden auch "Süüblaateri" genannt, das sind Schweineblasen. Früher hat der Metzger diese "Potschen" für die Jungs aufbewahrt. Solange die Schweineblasen noch weich waren, konnte man sie mit Luft füllen und die Jungs haben, die der kreischenden Mädchen noch sausen lassen. Ausserdem hat man die Potschen an einen Stock gebunden und durch den Dreck gezogen, danach hat man dies irgendeinem Opfer an den Kopf geschlagen. Diese Unsitte ist glücklicherweise verschwunden.
Wieso wird es gefeiert?
Der Ursprung der Potschete kommt von der Sonnenwendfeier. Die vermummten Potschen versuchen mit dem Lärm die bösen Geister des Winters zu vertreiben. Sie wollen die länger werdenden und wärmeren Tage zurückholen. Wenn sich das Hardermannli und seine Untertanen am 2. Januar am Abend zurückzieht, bedeutet dies für das Volk den Sieg des Lichts über das Dunkel der Nacht.
Der Harder Potschete Verein organisiert jedes Jahr diesen Umzug. Sie sorgen für ein gemütliches Beisammensein und den 2. Jänner Knacker. Darin wird über Dinge humorvoll geschrieben, die durch das ganze Jahr über auf dem Bödeli passiert sind.
Wer macht die Holzmasken?
Woodpecker Gabriela Schild schnitzt die Harder Potschete Masken. Die Masken, die sie von Hand selbst schnitzt, sind Einzelstücke und werden nach dem Schnitzen mit Wasserfarbe, Fell und Hörner verziert. Andere Modelle werden gebeizt und mit Wachs vor Feuchtigkeit geschützt. Auf Wunsch bereitet Gabriela die Masken auch zum Tragen vor.
Jedes Jahr stellt Gabriela ein neues Festabzeichen für die Harderpotschete her. Das ist eine Potschen-Maske im Kleinformat.

